Wohnungen und Häuser werden immer teurer. Vergleicht man die aktuellen Immobilienpreise mit dem Vorjahr, so wird schnell klar, dass die Preise in die Höhe geschossen sind. In manchen Großstädten gibt es noch moderate Steigerungen – in Frankfurt schnellen die Preise hingegen unkontrolliert in die Höhe. Es ist daher keine Überraschung, dass immer mehr Menschen, die auf der Suche nach einer Immobilie sind, vorwiegend nach Objekten in der Umgebung suchen. So etwa in Wiesbaden oder auch in Mainz. Doch die Zahlen zeigen, dass die steigende Nachfrage dafür sorgt, dass die Immobilienpreise ebenfalls nach oben klettern. Folgt man den Prognosen der Experten, so wird Frankfurt bald eine Höchstgrenze erreicht haben – in Mainz und Wiesbaden gibt es hingegen noch Spielräume.
In Mainz kostet ein durchschnittliches Einfamilienhaus um die 400.000 Euro!
Auch wenn die Experten der Meinung sind, dass die Immobilienpreise in Mainz noch weiter steigen, so bedeutet das nicht, dass sich hier noch richtig günstige Objekte finden. Eine Eigentumswohnung liegt bei rund 2.000 Euro/m². Somit kostet die Wohnung doppelt so viel wie in Wörrstadt oder Bingen. Sucht der Deutsche nach einem Einfamilienhaus, so muss er im Durchschnitt 400.000 Euro bezahlen. Für freistehende Ein- oder Zweifamilienhäuser sind 500.000 Euro bis 1,2 Millionen Euro zu bezahlen. Auch in den Premiumlagen gab es enorme Preisanstiege – in der Oberstadt, am Rheinufer oder im Gonsenheimer Villengebiet liegen die Quadratmeterpreise zwischen 3.000 Euro und 4.500 Euro/m². Jedoch sind derartige Preise nur eine Momentaufnahme. Viele Experten sind überzeugt, dass die Preise – trotz Fluglärm – steigen werden. So sind die Preise in der Altstadt – nur in den letzten zwölf Monaten – um rund 12 Prozent gestiegen. Die Altstadt, in der sich prächtige Barockkirchen, schmucke Fachwerkhäuser und auch schöne Höfe mit vielen Läden befinden, erinnert – zumindest auf den ersten Blick – an Frankfurt. Es ist daher keine Überraschung, dass die Deutschen, denen Frankfurt zu teuer ist, nun in Mainz nach einer passenden Immobilie suchen. Das gilt übrigens auch für Gonsenheim – der gefragtesten Wohngegend in Mainz. Die Nachfrage ist hoch – die Preise steigen daher weiter. Schlussendlich dürfen sich die Deutschen auf eine Einkaufsmeile, eine hervorragende Infrastruktur und auch über einen naheliegenden Wald freuen. Auch die Oberstadt ist gefragt. Das liegt vor allem am hohen Freizeitwert. Es sind die Grünanlagen des Volksparks, des Rosengartens und auch des Stadtparks, die vor allem junge Familien ansprechen. Jedoch sind die Immobilien kaum für junge Familien gedacht – vorwiegend ziehen einkommensstarke Familien in diese Gegend, da auch hier die Preise astronomische Höhen erreicht haben. Wer sich denkt, dass es in den Vororten – wie etwa in Bretzenheim – noch günstige Immobilien gibt, der irrt ebenfalls. In Bretzenheim werden die höchsten Preisanstiege erwartet. Das liegt natürlich vorwiegend an der Nähe zur Innenstadt, an der guten Infrastruktur und auch an der Universitätsklinik. Auch in Hartenberg-Münchfeld werden die Preise, so die Experten, steigen.
Frankfurt – die Stadt der Superlative
Es sind vor allem die Deutschen, die in Frankfurt keine Immobilie mehr finden, weil entweder die guten Objekte verkauft sind oder einfach zu teuer wurden. So muss der Deutsche, wenn er in Frankfurt eine Mietwohnung bezieht, mit Preisen zwischen 10,50 Euro/m² und 15,11 Euro/m² rechnen. Somit liegen die Kosten – für eine 80 m² große Wohnung – zwischen 840 Euro und 1.208 Euro. Für Eigentumswohnungen muss der Deutsche noch etwas tiefer in die Tasche greifen – die Preise belaufen sich zwischen 2.500 Euro/m² und 7.500 Euro/m². Somit kostet eine 80 m² große Wohnung zwischen 250.000 Euro und 600.000 Euro. Miethäuser gibt es ebenfalls – die Quadratmeterpreise belaufen sich zwischen 11 Euro und 18,60 Euro. Wer also in Frankfurt in Haus mit 100 m² mietet, muss pro Monat zwischen 1.100 Euro und 1.860 Euro bezahlen. Für 100 m² große Häuser müssen rund 250.000 Euro bis 690.000 Euro bezahlt werden – die Quadratmetpreise liegen zwischen 2.500 Euro und 6.900 Euro. Die Preise belegen, dass Frankfurt die Stadt der Superlative ist. Es gibt die höchsten Bürotürme, die meisten Pendler und auch die größten Banken. Natürlich darf auch der Immobilienmarkt nicht in den Hintergrund rücken und muss – aufgrund horrender Preise – ebenfalls dem „Leitbild“ der Stadt entsprechen. Jahr für Jahr werden alte Rekorde gebrochen und neue Rekorde aufgestellt. So wurde vor geraumer Zeit ein Penthouse, das sich gegenüber der Alten Oper befindet, vermietet. Die Miete beläuft sich auf 18.000 Euro. Der Mieter? Anonym. Der durchschnittliche Deutsche kann derartige Preise nicht mehr bezahlen. Jedoch kämpft die Stadt mit einem weiteren Problem: Frankfurt wird immer größer – pro Tag ziehen 40 Menschen in die Stadt, sodass Experten davon ausgehen, dass im Jahr 2030 rund 820.000 Menschen in Frankfurt leben werden. Schlussendlich mangelt es aber an Objekten. Pro Jahr werden 3.000 Wohnungen gebaut – folgt man den aktuellen Prognosen, so müssten – Jahr für Jahr – 10.000 neue Wohnungen gebaut werden. Am Ende fehlt der Stadt jedoch auch der notwendige Platz. Es ist daher keine Überraschung, dass sich immer mehr Menschen mit dem Gedanken einer Frankfurter Immobilie abfinden und sich im Umkreis umsehen. So also in Mainz oder auch in Wiesbaden.
Der Immobilienmarkt in Wiesbaden
Nicht nur die Immobilienpreise in Mainz schießen in die Höhe – auch in Wiesbaden steigen die Preise. So belegen die Zahlen, dass sich die Immobilien – nur in den letzten zehn Jahren – um 50 Prozent verteuert haben. Während im Jahr 2007 ein Quadratmeterpreis von rund 2.500 Euro bezahlt werden musste, so sind – für eine neugebaute Immobilie – heutzutage schon 3.700 Euro zu bezahlen. All jene, die in Frankfurt keine Immobilie mehr finden, sollten also schnell sein. Die Prognosen deuten allesamt in die Richtung, dass Mainz und Wiesbaden denselben Weg gehen werden – die Wahrscheinlichkeit, dass sich der durchschnittliche Deutsche in den nächsten zwei bis drei Jahren noch eine Immobilie in Mainz oder Wiesbaden leisten kann, ist gering.